Prostata­diagnostik: Vorsorge

Früherkennung erhöht die Heilungschancen des häufigsten bösartigen Tumors beim Mann. 

Vorsorgeuntersuchungen - rechtzeitig!

50 000 Neuerkrankungen jährlich - Prostatakrebs ist der häufigste bösartige Tumor beim Mann. Um eine Erkrankung ausschließen zu können, reicht die rektale Tastuntersuchung durch den Urologen sowie die Ultraschalluntersuchung allein oft nicht aus.

Früherkennung und Diagnose

Um ein Prostatakarzinom früh zu erkennen und diagnostizieren zu können, ist es erforderlich, die Vorsteherdrüse so genau wie möglich zu untersuchen. Hier ist die Anwendung bildgebender Verfahren empfohlen. Zur Patientensicherheit wird bei uns die moderne und den Organismus nicht belastende multiparametrische Magnetresonanz-Tomographie (mpMRT) der Prostata eingesetzt. Diese Verfahren funktionieren nicht mit Strahlen, sondern mit Magnetfeldern. Die schmerzfreie Untersuchung wird ohne Endorektalspule durchgeführt. Darüber hinaus ermöglicht die Untersuchung auch eine Beurteilung des kleinen Beckens.

Schaffen Sie Gewissheit - Untersuchung im Magnetresonanztomographen

Die moderne Magnetresonanztomographie/Kernspin (MRT) ist das zur Zeit das beste bildgebende und strahlungsfreie Verfahren zur Darstellung der Prostata.

Die Untersuchung eignet sich bestens für Verlaufskontrollen bei unklaren Befunden und gibt sehr wichtige Hinweise auf den genauen Ort eines Tumors und dessen Ausbreitung, ohne dass in den Körper eingegriffen werden muss. Über die MRT ist es möglich, ein Art Landkarte der Prostata zu erstellen: die verdächtigen Areale werden auf diese Weise vor einer geplanten Biopsie (Gewebeentnahme) markiert, um die Trefferquote der Biopsie deutlich zu erhöhen.

Fusionsbiopsie

Zusätzlich zur regulären Untersuchung können die so entstandenen Bilder zur Durchführung einer Fusionsbiopsie (die computergestützte Biopsie) verwendet werden. Weiterführende Informationen zur Fusionsbiopsie finden Sie auf unserer Seite zur Prostatadiagnostik.

MRT: multimodale Bildgebung und multiparametrische Untersuchung

Die Methodenkombination ermöglicht präzisere Diagnosen: die MRT bietet durch die multimodale Bildgebung höhere diagnostische Sicherheit. Perfusion, Diffusionsbildgebung und gegebenenfalls MR-Spektroskopie liefern genaue Informationen über den Ort und die Ausbreitung eines möglichen Tumors im Körper - wobei in den Körper selbst nicht eingegriffen werden muss.

Verbesserte Trefferquote

Die Prostata-MRT ist den herkömmlichen Vorgehensweisen allein, nämlich der PSA, dem Tastbefund und der ungezielten Biopsie überlegen. Die Ergebnisse der MRT-Untersuchung können Ihrem behandelnden Urologen bei einer Biopsie besonders hilfreich sein – die multiparametrische MRT erhöht die Trefferquote.

Zusammenfassung:

  • Die MRT liefert einen gezielten Beitrag zur Lokalisation eines Tumors, hilft bei der Planung der Gewebeentnahme und sorgt für die Abnahme falsch negativer und wiederholter Biopsien
  • Abbau des Upgradings nach Operation durch gezielte Planung der Gewebeentnahme
  • Möglichkeit zur Zweitmeinung vor Operation
  • MRT unterstützt bei der Therapieplanung
  • MRT ermöglicht die gezielte Therapieplanung vor einer Strahlentherapie
  • MRT ermöglicht Therapiekontrolle und Nachsorge
  • MRT hilft bestens bei der Verlaufsbeobachtung von nicht operativen Tumoren (wenig aggressiven Tumoren).
  • Möglichkeit zur Rezidiv-Diagnostik

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie weiterführende wichtige Informationen zur Kostenübernahme, zur Indikation der MRT im Vorsorgerahmen und im Falle eines Verdachts auf Prostatakrebs. Ebenso weitere Informationen zur multimodalen Herangehensweise der Untersuchung. 

Im Fall des Falles?

Wurde ein Tumor durch die MRT nachgewiesen, dann können wertvolle Informationen für die weitere Therapieplanung geliefert werden, denn nicht jeder Tumor wächst aggressiv:

  • wird eine Operation nötig?
  • ist eine Bestrahlung sinnvoller?
  • sollte noch abgewartet werden? (die sogenannte „Active Surveillance“)?

Ausführliche Informationen über die Prostatakrebs-Vorsorge und über die Prostata-MRT-Untersuchung erhalten Sie auf unserer Seite: Kompetenzzentrum Prostatadiagnostik.

Die ab dem 50. Lebensjahr empfohlene Tastuntersuchung der Prostata ist leider nicht sehr zuverlässig. Gerade kleine Tumore sind damit nur schwer zu entdecken. Auch die transrektale Sonographie besitzt nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Der Urologe bestimmt daher als Ergänzung auch den so genannten PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen). Liegt dieser über 4,0 ng/ml besteht der Verdacht auf einen Tumor und es sollte eine Gewebeprobe (Biospie) der Prostata genommen werden. Der Grund: Rund 30 % der über 50-jährigen Männer und bis zu 70% der über 80-jährigen haben ein symptomloses Karzinom der Prostata – oft versteckt zwischen gutartigen Knoten.

Der PSA-Wert ist jedoch in über der Hälfte der Fälle bei gutartigen und harmlosen Erkrankungen der Prostata erhöht. Die meist ungezielte Biopsie (bis zu 18 Proben) erreicht eine Trefferquote von nur 30 bis 40 %. Dieses Vorgehen ist somit alles andere als ideal.

Wenn bei der Biopsie keine Tumorzellen gefunden werden, schließt das dennoch einen Tumor keineswegs aus. Gegebenenfalls muss die Biopsie dann wiederholt werden. Im Falle eines Tumornachweises bleibt dagegen oft unklar, wie ausgedehnt und aggressiv dieser ist.

Bei der Diagnose von Prostatakrebs ist die Kernspintomographie anderen bildgebenden Verfahren deutlich überlegen. Durch die Möglichkeit der funktionellen MRT-Diagnostik ist sie das derzeit beste bildgebende Verfahren zur Darstellung der Prostata und liefert wichtige Hinweise auf den genauen Ort und die Ausbreitung eines Tumors sowie dessen Aggressivität – ohne in den Körper eingreifen zu müssen. Die MRT kann helfen, eventuell unnötige diagnostische und therapeutische Eingriffe bei wenig aggressiven Tumoren oder gutartigen Veränderungen zu verhindern.

Verdächtige Areale können durch die MRT schon vor einer geplanten Biopsie (Gewebeentnahme) identifiziert werden und die Wahrscheinlichkeit, den Tumor auch zu treffen, steigt erheblich an. Die bei der MRT-Untersuchung gewonnenen Bilddaten können im Falle einer notwendigen Biopsie direkt auf die Ultraschallbilder des Urologen übertragen werden und so den (sonographisch meist unsichtbaren) Tumor für die Biopsie markieren (sog. MRT-Fusionsbiopsie).

Verdächtige Areale in der Prostata müssen zur genauen Einordnung und zur Sicherung der Diagnose biopsiert werden. Die MRT-Fusionsbiopsie ist dabei ein neuartiges Verfahren, bei dem durch Kombination von MRT-Bild mit der Sonographie während der Biopsie gerade kleine und ungünstig gelegene Tumorherde mit deutlich höherer Sicherheit (bis zu 85 %) getroffen werden können (gegenüber ca. 30-40 % bei der ungezielten „Blindbiopsie“).

Eine Fusionsbiopsie besteht aus 4 Schritten:

  1. MRT der Prostata
  2. Markieren des tumorverdächtigen Areals durch den Radiologen
  3. Überlagern des Ultraschallbildes mit dem markierten MRT-Bild (Fusion)
  4. Gezielte Gewebeentnahme durch den Urologen

Für gute Ergebnisse bei der Fusionsbiopsie ist langjährige Erfahrung sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Radiologen und Urologen notwendig.

Wenn ein Tumor (auch in der Biopsie) nachgewiesen wurde, kann die MRT wertvolle Informationen für die weitere Therapieplanung liefern: ob z.B. eine Operation oder eine Bestrahlung sinnvoller ist oder ob noch abgewartet werden kann (sog. Active Surveillance). Denn nicht jeder Tumor wächst aggressiv. Die Sicherheit für Patienten kann mit der MRT der Prostata im Rahmen der Active Surveilance ganz erheblich verbessert werden, da ein aggressives Tumorwachstum bereits frühzeitig erkannt werden kann.

Da die Kernspintomographie keine Röntgenstrahlen einsetzt, eignet sie sich zudem hervorragend für Verlaufskontrollen bei unklaren Befunden. Auch bei der Suche nach einem sog. Lokalrezidiv (erneuter PSA-Anstieg nach Therapie) ist die MRT hilfreich.

Umgekehrt gilt: bei fehlendem Tumornachweis in der Prostata-MRT ist ein aggressives Tumorwachstum relativ unwahrscheinlich.

1. Hochauflösende Bildgebung

Hochauflösende MRT-Bilder der Prostata und der Umgebung zeigen die exakte Anatomie sowie verdächtige Areale (Pfeil in Bild 1: kleines Prostatakarzinom).

2. Diffusionsbildgebung (DWI)

Eine weitere Innovation der Prostatabildgebung, die wir in unserer Praxis anbieten, ist die sogenannte Diffusionsbildgebung (Bild 2): Dabei wird die Diffusion (Bewegung) von Wassermolekülen untersucht und graphisch dargestellt. Insbesondere aggressive Prostatakarzinome können so leichter entdeckt werden, da bei diesen die Wasserdiffusion durch die erhöhte Zelldichte im Tumor eingeschränkt ist.

3. Perfusionsbildgebung (Dynamische MRT)

Bei der Perfusionsuntersuchung wird das Kontrastmittelverhalten in der Prostata im zeitlichen Verlauf als Indikator für die Durchblutung untersucht. Tumore benötigen zum Wachstum Nährstoffe und sind daher in der Regel vermehrt durchblutet, dadurch unterscheiden sie sich von normalem Prostatagewebe.

4. MR-Spektroskopie (MRS)

Zusätzliche Sicherheit durch die Hochfeld MRT-Spektroskopie (MRS) der Prostata

Mit diesem Spezial-Verfahren kann ein Tumor direkt durch verdächtige Stoffwechselprodukte nachgewiesen werden. So ist bei einem Prostatakarzinom das für normales Prostatagewebe typische Zitrat erniedrigt und das Cholin erhöht. Bei der Untersuchung wird die Prostata von uns systematisch nach solchen verdächtigen Arealen abgesucht.

Der Magnetresonanztomograph erstellt hochauflösende Aufnahmen der Prostata und bildet auch umgebende Strukturen wie die Samenblasen und den Beckenboden präzise ab. Dafür muss bei herkömmlichen MRT-Systemen mit einer Feldstärke von höchstens 1,5T meist eine Endorektalspule in den Enddarm eingeführt werden. Eine unangenehme Prozedur, die wir unseren Patienten durch den Einsatz eines hochmodernen 3T-Hochfeld-MRT mit Multi Transmit Technologie ersparen.

Die gesamte Untersuchung wird ohne Spule bequem im Liegen durchgeführt und dauert etwa 25 Minuten.

Um die Durchblutung der Prostata darzustellen sowie Lymphknoten und andere Strukturen besser differenzieren zu können, wird ein gut verträgliches Kontrastmittels (Gadolinium) über eine Armvene verabreicht. Informieren Sie uns bitte, wenn bei Ihnen eine entsprechende Allergie oder eine Funktionsstörung der Niere vorliegt. Bei der Untersuchung sollte die Harnblase möglichst leer sein.

Da die MRT der Prostata sehr empfindlich auf Bewegungen reagiert, wird vor der Untersuchung ein gut verträgliches Medikament gegeben, das den Darm ruhig stellt (Buscopan). Sie sollten vor der Untersuchung möglichst wenig trinken sowie auf Kaffee und Tee verzichten. Am Tag vor der Untersuchung müssen blähende Speisen (z.B. Bohnen) gemieden werden.

Wichtig: eine MRT-Untersuchung der Prostata sollte nicht in den ersten 6 Wochen nach einer Prostatabiopsie durchgeführt werden.

Private Krankenversicherungen erstatten die Kosten der Vorsorgeuntersuchung meist in voller Höhe. Gesetzlich versicherte Patienten können die MRT der Prostata als Selbstzahler-Leistung in Anspruch nehmen. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten dieser aufwändigen Untersuchung derzeit leider nicht.

Wir sind für Sie da.

Unsere Experten stehen Ihnen im Kompetenzbereich für Prostatadiagnostik gerne für Fragen mit ausführlicher und umfassender Beratung, genauen Untersuchungen und präzisen Diagnosen zur Verfügung.

Profitieren Sie von unserer langjährigen Erfahrung in der Prostatadiagnostik.
Wir bieten Ihnen auf Wunsch auch eine Zweitbefundung bzw. Zweitmeinung an.

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Unser Empfangsteam hilft Ihnen bei allen organisatorischen Fragen schnell weiter. Gerne beantworten wir auch Ihre medizinischen Fragen – vor und nach der Untersuchung.

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*Für die Online-Terminbuchung nutzen wir einen Dienst der Firma Doctolib GmbH, Berlin.

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